An(ge)dacht
„Wenn euch nun JESUS frei macht, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8, 36
Während ich hier schreibe, erwartet uns die angekündigte tropische Hitze und anschließend ist von Gewittern die Rede. Was für manche eine Freude ist, ist für andere eine schwere Last. Neben den Verheißungen der Abwechslung, wir lesen sie in 1.Mose 8,22: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“, gibt es auch diese Aussage von Jakob: 1. Mose 31,40 „Des Tages kam ich um vor Hitze und des Nachts vor Frost und kein Schlaf kam in meine Augen.“
Jakob war ein von Gott berufenes Schlitzohr, der mit Einfluss von Mama, den Rest seiner Familie über den Tisch zog, um den Erstgeburtssegen zu erlangen. Der weltlich orientierte dauerhungrige Bruder Esau gab Gottes Segen nur zu lässig daher, aber hinterher bedrohte er Jakob mit dem Tod. Diese verfahrene Familienkiste verstrickte sich immer mehr, z.B. mit der Flucht Jakobs aus dem Elternhaus, später war Jakob der Betrogene, das bezeugt die Geschichte mit seinen beiden Frauen. Jakob wurde noch als billige Arbeitskraft über 20 Jahre ausgenutzt, auch das geschah in der eigenen Verwandtschaft. Jakob war gerade wieder mal am Abhauen, da griff Gott ein und es musste eine Klärung geben, zwischen der Verwandtschaft und der erlebten Situation. Versöhnung mit der Lebensgeschichte. Auf diesem Weg begegnete Jakob wieder Gott. In Bethel wurde Jakobs Name geändert in Israel und Jakob bekam das Versprechen von Gott für das verheißene Land Israel und weitere Segenzusprüche für seine Nachkommen.
Sind auch wir bereit aus unseren Fehlern zu lernen? Oder sind wir noch schlaflos auf der Flucht innerlich oder äußerlich? Handeln wir als Opfer oder Täter und halten alle in Schach, bis endlich mal jemand Schach matt geht? Oder versuchen wir gerade mit überdimensional frommer Hilfe Menschen zu retten, die selber keine Verantwortung mehr für sich und die Situation übernehmen können oder es noch nie wollten? Wir brauchen emotional gesunde oder gesundwerdende Nachfolge Jesu. Gott hat Wege, wo wir keine Wege mehr sehen. Aber Gottes Wege sind oft anders als unsere Vorstellung. Habe Mut, den Weg der Versöhnung mit deiner Geschichte zu gehen, selbst dann, wenn Versöhnung nicht mit jedem Menschen möglich ist. Aber Klärung und Ordnung von Familienverhältnissen im Sinne Jesu sind sehr wichtig. Ansonsten führt das immer wieder zu emotionaler Kühle, strittiger Hitze oder sinnlos durchgewachten Nächten. So wünsche ich dir immer wieder die Gnade der Vergebung, aus der jeder von uns leben darf:
Jesus hilft dir dabei und hat alles am Kreuz getragen. Jesus ist auferstanden, er lebt, damit wir auch wirklich befreit und geordnet leben können.
Kathrin Böttche, Pastorin