Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Lichtenstein - An(ge)dacht
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An(ge)dacht

„Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“ (Lukas 2, 30f)

Freude oder Frust?
Weihnachten ist die Zeit der großen Worte: Liebe, Frieden, Freude … Nicht bei jedem Menschen lösen diese Worte aber die entsprechenden Gefühle aus – je nach Erfahrungen und Erwartungshaltung können auch Widerwille und Frust vorherrschen. Und falls doch eine freudige Erwartung als Grundstimmung da ist, wird sie oft vom berühmten Vorweihnachts- und Weihnachtsstress abgelöst. Die Losung für den Dezember wirkt in dieser Lage wie ein Gegengift, ein Heil- Mittel. Sie entstammt dem Lobgesang des Simeon, der in dem hilflosen Baby in den Armen Marias und Josefs den Retter Israels und der ganzen Welt erkennt.
Simeon hätte allen Grund gehabt, verbittert, frustriert und apathisch zu sein, denn beim Warten auf den Messias, den Trost Israels, ist er alt und grau geworden. Aber das Gegenteil ist der Fall, denn Simeon wartet mit einer ausdauernden Hoffnung und inneren Stärke durch den Geist Gottes. Seine Erwartung wird belohnt, seine Hoffnung erfüllt. Jetzt kann er sein Leben in Frieden beschließen, ja, diese Begegnung mit Jesus, dem Christus, ist der Höhepunkt seines Lebens.

Zur Freude eingeladen
Zu dieser Jesusbegegnung lädt uns jedes Weihnachtsfest ein: Wir feiern den Geburtstag dessen, der unser Heiland ist. Der Arzt, der uns ganz macht, wo wir innerlich zerbrochen sind, der uns gesund macht, wo wir in Herz und Seele vergiftet sind. Der Retter, der uns aus den Sümpfen von Traurigkeit und Perspektivlosigkeit herauszieht. Der Tröster, der die negativen Einflüsterungen durch seine gute Botschaft der Barmherzigkeit überschreibt.
Liebe, Frieden, Freude und all die anderen großen Weihnachtsworte haben ihre Berechtigung nur deshalb, weil Jesus, der Heiland, ihr Urheber ist. Aber deswegen haben sie ihre Berechtigung auch dann, wenn sich die entsprechenden Gefühle bei uns nicht immer sofort einstellen. Wir müssen sie nicht krampfhaft zu produzieren versuchen. Sie sind Realität, weil Jesus Realität ist.

Zur Freude aufmachen
Was wir tun können: So wie Simeon sich auf den Weg zum Tempel machte, als Gottes Geist ihn dazu aufforderte, so können wir aktiv die Begegnung mit Jesus, dem lebendigen Heiland, suchen – durch Bibellesen, Beten, Singen (wann, wenn nicht zur Weihnachtszeit!) und die Gemeinschaft mit anderen "Weihnachtssuchenden".

Von Claudia Becker (www.cbm.de/fuer-kirchen-und-gemeinden/monatsspruch